Thermische Nachverbrennung mittlerer Baugröße an einem Prozess der Stahlvergütungs-Industrie
Die Fa. Birk liefert eine Thermische Nachverbrennung mit spezifischer Schadgasförderung an einen Kunden in der Stahlvergütungs-Industrie für die völlig flexible Abgas-Nachbehandlung variierender Vorprozessbedingungen aus einer Gruppe vorgeschalteter Vergütungs- und Temperöfen. Die Nachverbrennung/Abgasreinigung wurde ausgelegt für einen hohen Rohgasvolumenstrom von ca. 60 mn³/h aus den inertisierten Abgasen der bis zu acht vorgeschalteten Produktionsprozesse im Ofen Batch-Betrieb.
Die zentrale positionierte TNV-Anlage verfügt über eine definierte Ausgestaltung der Rohgaszuführungen, um diese Rohrleitungsführung für den vorgeschalteten Produktionsprozess, wie auch für den nachfolgenden Abgasreinigungsprozess prozessoptimiert auszugestalten. Die Reaktionskammer der Nachverbrennung verfügt über die Anschlussmöglichkeit von 8 Vergütungsofenanlagen gleichzeitig - jeder Rohgasstrang wird separat und einzeln in die Reaktionszone geführt, wodurch ein völlig unabhängiger Betrieb der vorgeschalteten Prozessanlagen möglich ist. Diese spezifische Eigenschaft wird durch die Platzierung der Fördereinheit als Reingasventilator zu den bauseitigen Produktionslinien erreicht, d.h. die Schadgasförderung ist dem Thermischen Oxidationsprozess nachgeschaltet, wodurch auf sich verändernde Prozessbedingungen in der bauseitigen Produktion durch entsprechende automatische Anpassung der statischen Druckverhältnisse im Gesamtsystem flexibel reagiert werden kann. Hierfür verfügt die Anlage über eine definierte Regelung für den statischen Rohrleitungsdruck zu den Ofensystemen, um auf diese sich verändernden Vorbedingungen - d.h. die Zu- und Abschaltung von Ofenanlagen im laufenden TNV-Betrieb - flexibel und definiert reagieren zu können, wodurch es zu keinerlei Veränderungen der Prozessbedingungen in den laufenden Produktionsanlagen kommt, d.h. es herrschen konstante Produktionsbedingungen für höchste Produktqualität in der Fertigung. Eine aktive Beheizung und Isolation jeder einzelnen Rohrleitungsführung - durch die Temperierung dieser gesamten Rohgas-Rohrleitung mit zirkulierendem Warmwasser - kann die prozessbedingt erforderliche hohe Temperaturkonstanz von der Entnahmestelle zur Abgasreinigung gewährleisten und somit zusätzlich auch die Wartungs- und Reinigungszyklen an dieser Anlagenkomponente minimieren. Die Erzeugung der Temperierung des zirkulierenden Warmwassers erfolgt mittels der anlagenzugehörigen nachgeschalteten Abwärmenutzungsanlage, welche die in den ausströmenden Reingasen beinhaltete Wärmeenergie so für die Beheizung der anlagenzugehörigen Rohgasstrecke nutzbar macht. Die zentrale Brennkammer der Thermischen Nachverbrennung ist ebenso spezifisch und individuell auf den kundenseitigen Prozess ausgerichtet und verfügt neben einer korrosionsbeständigerem Brennkammergehäuse aus VA-Wertstoffen auch über eine vollflächige Außenisolation zur Kondensationsminderung, Mannloch zur Servicevereinfachung und zahlreichen weiteren Features.
Um den hohen kundenseitigen Anforderungen an Betriebssicherheit und Anlagenverfügbarkeit gerecht zu werden, sind zahlreiche Anlagenkomponenten nach den hohen Standards der SIL-Klassifizierung ausgeführt, was einen hohen Schutz der Mitarbeiter, wie auch eine hohe Stabilität des Prozesses gewährleistet. Die Anlage verfügt über einen vollflächigen Blechmantel über der Außenisolation im gesamten Bereich des Brennkammer. Dieser ist vollflächig anlagenfarben lackiert ausgeführt und verleiht der Anlage neben der Schutzfunktion zusätzlich eine zeitgemäße Optik.
Die Anlage ist als liegende horizontale Kompaktausführung erstellt, wodurch diese nahezu betriebsfertig, d.h. elektrisch und mechanisch vorinstalliert, ausgeliefert wurde, sodass die gesamte Installation inkl. der Inbetriebnahme zur Produktionsreife in einem eng gesteckten Zeitfenster realisiert werden konnte. Die gesamten Steuerungs‐, Regelungs‐ und Überwachungsfunktionen der Anlage übernimmt eine Siemens Industrie-Steuerung auf S/-Basis, die mit einer bedienerfreundlichen Visualisierung mit Touchfunktion ausgerüstet wurde.